Andacht vom Freitag, den 11. Juli 2025
Lesung: Apostelgeschichte 15,1-21
Andachtsvers:
Einige kamen herab von Judäa und lehrten: Wenn ihr euch nicht beschneiden lasst nach der Ordnung des Mose, könnt ihr nicht selig werden. (Apostelgeschichte 15,1)
Was braucht es, dass Gott Sünder tatsächlich in seinen Armen willkommen heißt? Diese zentrale Frage beschäftigt Menschen aller Zeiten, in jeder Kultur. Kein Wunder, denn von der entsprechenden Antwort hängt viel ab: Kann ich mich auf ein Leben bei Gott in Ewigkeit freuen oder muss ich in Höllenangst vergehen? Darf ich in meiner ganzen Grundausrichtung heute schon von voller Ruhe und Frieden sein, weil Gottes Liebe zu mir und seine Fürsorge um mich ein für alle Mal feststehen? Oder quält mich die Sorge um Zukunft, Glück und Sicherheit, weil unterm Strich alles an mir hängt?
Was braucht es, dass Gott Sünder annimmt? Diese Frage versuchten die Leute aus Judäa, von denen in unserem Vers die Rede ist, auf zweierlei Weise zu beantworteten. Einerseits unterstrichen sie: Jesus ist der Sünderheiland, der verlorene Menschen zu Gottes Kindern macht. Anderseits meinten sie, das reiche nicht aus. Gott hat doch den Kindern Israel auch das Gesetz des Mose (inklusive Beschneidung) geboten. Also meinte man: Es braucht Jesus plus die Gesetzesbefolgung, um sagen zu dürfen: Gott heißt mich in seinen Armen willkommen.
Dem widersprachen die Apostel, Gott sei Dank (Vers 11; Römer 3,28). Es ist Jesus allein, der Sünder zu Gottes Kindern macht. Die Liebe zu Gottes Geboten ist nicht Vorbedingung, sondern Folge der geschehenen Errettung. Befreiend klar haben die lutherischen Lehrer es so beschrieben: "Die wahre und einzige Religion und der einzige Gottesdienst ist dieser, dass man die Vergebung der Sünden glaubt, die Gott aus Gnaden und umsonst gibt, ohne nachfolgende oder vorhergehende Werke, aus reiner Barmherzigkeit."
Lasst uns beten:
Jesus, danke, dass ich heute und ewig in deiner Vergebung göttlichen Frieden habe. Hilf, dass mein ganzes Leben eine Einladung zu dir ist. Amen.
Lied:
LG 287